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Welche Karpfenrute bzw. Karpfenangel?

Will man sich eine neue Karpfenrute anschaffen, so wird man schnell feststellen, dass der Markt mit verschiedenen Rutenmodellen übersät ist. Hierdurch kann man, besonders als Neueinsteiger im Karpfenangeln, sehr schnell den Überblick verlieren.

Um euch vor Fehlkäufen zu schützen will ich euch die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale sowie die für euch wichtigen Punkte der Karpfenruten aufzeigen.

Abschließend zu jeder Rubrik, werde ich euch dann noch Ruten vorstellen mit welchen ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Damit ihr diese besser finden könnt habe ich die Karpfenruten für euch zu Amazon verlinkt.

Die Unterscheidungsmerkmale der Karpfenruten

Schauen wir uns als erstes das Wurfgewicht, welches oftmals auch als Testkurve bezeichnet an. Das Wurfgewicht gibt das Gewicht des Köder, welcher mit der Karpfenrute ausgeworfen werden kann an. Diese Wurfgewichtsklassen werden teilweise auch in lbs angegeben, wobei 1 lbs 28,4 Gramm entspricht.

Aus dem Wurfgewicht kann man neben dem Ködergewicht auch auf die Steifigkeit der Rute schließen. Hierbei gilt je größer das Wurfgewicht, desto steifer ist die Rute. Die Steifigkeit der Rute brauchen wir im Drill, hier gilt je steifer eine Karpfenrute, desto mehr Druck kann im Drill auf den Karpfen ausgeübt werden. Eine zu steife Karpfenrute hat jedoch nicht mehr die Flexibilität um schlagartige Fluchten des Karpfen richtig abzufedern.

Wie ihr seht muss hier das richtige Mittelmaß gefunden werden. Allgemein lässt sich sagen, dass meistens Karpfenruten mit einem Wurfgewicht von 2lbs.–3,75lbs (56,8gr.–113,6gr.) verwendet werden. Welches Wurfgewicht ihr wann genau braucht, werde ich euch weiter unten in der jeweiligen Rubrik erklären.

Die Länge der Karpfenrute

Ein weiterer wichtiger Punkt einer Karpfenrute ist ihre Länge. Die Länge wird oftmals in ft, was für Fuß steht angegeben. 1ft entspricht hierbei 30,48 cm. Die Länge der Karpfenrute wird maßgeblich zum Erreichen der Wurfdistanzen benötigt. Eine zu lange Karpfenrute ist jedoch oftmals gerade an zugewachsenen Ufern etc. sehr unhandlich.

Als Standard werden meinst Karpfenrute mit einer Länge von 6ft–13ft (1,80m–3,90m) verwendet. Die Abstimmungen zwischen dem Wurfgewicht und der Rutenlänge sind jeweils für verschiedene Situationen des Karpfenangelns ausgelegt.

Welche Karpfenrute ihr in welcher Angelsituation benötigt, werde ich euch ich euch im folgendem genau erklären. Hierbei empfehle ich euch dann wie versprochen auch Karpfenruten, mit welchen ich sehr gut Erfahrungen gemacht habe.

Welche Karpfenrute zum Stalking bzw. Pirschangeln

Das Stalking oder Pirschangeln auf Karpfen ist eine sehr aktive Methode um die Wasserbewohner zu beangeln. Bei dieser Art des Karpfenangelns verweilt man nicht an einer Stelle und wartet bis die Karpfen den Futterplatz finden, sondern macht sich aktiv auf die Suche nach dem Zielfisch.

Ziel hierbei ist es die Karpfen in ihren Unterständen zu suchen. Diese Spots sind häufig Unterwasserhindernisse wie im Wasser liegende Bäume oder dicht bewachsene Ufer. Um diese Stellen befischen zu können, muss man sich oft durch dicht bewachsene Ufervegetation kämpfen und an zugewachsenen Spots angeln.

Durch den häufig sehr eingeschränkten Platz eigenen sich besonders kurze, kraftvolle Karpfenruten mit einer Länge von 6ft–10ft (1,80m-3,05m) und einem Wurfgewicht von 2lbs – 3lbs (56,8gr.-85,2gr.).

Bedingt durch die häufig vorhandenen Hindernissen braucht man meist eine kraftvollere Rute, um die stark kämpfenden Fische davon ab zu halten, die Gefahrenzone zu erreichen.

Für Anfänger des Karpfenstalkings kann ich die , nicht zuletzt wegen ihres Daiwa Black Widow Stalker Carp sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis, empfehlen.

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Wollt ihr euch jedoch sehr intensiv mit dem Stalking auf Karpfen befassen, dann würde ich euch empfehlen etwas mehr zu investieren und die hochwertigere Sportex Competition CS-4 Stalker zu kaufen.

Welche Karpfenrute für Kurzdistanzen bis 100 Meter

An den meisten kleinen bis mittelgroßen Gewässern liegen die Spots im Nahbereich welcher bis 100 Meter Distanz gesehen wird und sind somit gut zu erreichen. Für diese Angelei reicht eine Standard 12ft (ca. 3,60m) Karpfenrute vollkommen aus.

Des weiteren sollte eine solche Karpfenrute für das Angeln auf Kurzdistanz eine parabolischen Aktion und ein Wurfgewicht von 2,5lbs–3lbs (70gr.-85gr.) haben. Die Parabolische Aktion sagt aus, dass sich die Karpfenrute bei Belastung bis ins Handteil biegt. Hierdurch macht der Drill eines Karpfens umso mehr Spaß.

Ebenso kann die Karpfenrute die Fluchten der Karpfen hierdurch deutlich besser abfedern. Als Rute im mittlerem Preissegment kann euch die Fox X3 Horizon, welche ich selbst häufig verwende empfehlen.

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Wer jedoch eine Rute von bester Qualität haben will und bereit ist etwas tiefer in die Tasche zu greifen, dem kann ich nur die Greys Air-Curve wärmstens empfehlen.

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Welche Karpfenrute für Distanz über 100m?

An manchen Gewässern sind zum erreichen der Karpfenspots extreme Wurfweiten nötig, da die Karpfen entweder durch starken Befischungsdruck in die Seemitte flüchten, oder aufgrund der Bodenbeschaffenheit oder ähnlichem einfach weit draußen stehen.

Wollt ihr ein solches Gewässer befischen, braucht ihr eine Karpfenrute mit semiparabolische Aktion. Das bedeutet, dass die Rute eine ausgeprägte Spitzenaktion besitzt.

Karpfenruten mit einer solchen Spitzenaktion lassen sich durch ihren strafferen Blank deutlich weiter werfen. Ebenso nutzt man längere Ruten mit 13ft (ca 4m.) und stärkere Testkurven von 3,25lbs–3,75lbs (92gr.-107gr.). Diese zusätzliche Power im Blank der Karpfenrute wird benötigt, um die Montagen auf Distanz zu bringen.

Zum Erreichen dieser Distanzen ist ein 50mm Start Rutenring sinnvoll, da die Schnur durch ihn besser gleitet kann. Diese extra Meter können oftmals viel ausmachen.

Für das Karpfenangeln auf Distanzen von über 100 Metern kann ich euch die FOX EOS Pro aus dem mittleren Preissegment empfehlen.

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Alternativ hierzu kann ich euch auch die noch bessere leider jedoch auch teurere Greys Air-Curve, in der entsprechenden Ausführung empfehlen.

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Speziell bei dieser Art des Karpfenangelns sollte man die passende Schnur und Rolle nicht vernachlässigen. Auf was ihr bei Rollen achten müsst könnt ihr unter welche Karpfenrolle nachlesen und die passende Schnur findet ihr unter welche Karpfenschnur.

Welche Karpfenrute zum Bootsangeln?

Will man die Karpfenmontagen per Boot ablegen und den Karpfen per Boot drillten, so können zu lange Ruten ein Problem darstellen. Hierbei ist die Länge der Karpfenrute oft störend, da die Rute auf dem Boot einfach unhandlich wird.

Für das Karpfenangeln vom Boot empfehlen sich daher 9ft–10ft (2,75m-3,05m) Karpfenruten. Ein guter Richtwert für das Wurfgewicht ist hierbei 3lbs (85gr). Die Nash Dwarf Shrink aus der mittlere Preisklasse liefert für solchen Anforderungen eine gute Performance ab.

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Wer etwas qualitativ hochwertigeres will dem kann ich die Greys Apex empfehlen.

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Welche Karpfenrute zum Angeln an Hindernissen?

Hindernisse sind im Drill immer gefährlich, da der Fisch genau weiß wo er hin will. Um ihn davon abzuhalten fischt man meistens hook and hold. Das bedeutet, dass man dem Karpfen mit fast geschlossener Bremse so lange Druck macht, bis er sich von der Gefahrenzone abwendet.

Um diesen Druck ausüben zu können benötigt man eine Rute mit Rückgrat und mindestens 3lbs (85gr) Wurfgewicht. Die oben schon erwähnt Fox X3 Horizon.

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sowie auch die bereits erwähnte Greys Air-Curve  können hierfür guten Gewissens eingesetzt werden.

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Die Karpfenruten zum Angeln im Fließgewässer

Fließgewässer kann man zwischen einem großem Strom, wie zum Beispiel den Rhein oder die Mosel und einem kleinem Strom wie zum Beispiel einem Flüsschen mit 50m Breite unterscheiden.

An den großen Flüssen sind meistens Steinpackungen vorhanden. Um mit dieser nicht in Kontakt zu kommen, sind längere steil aufgestellten Karpfenruten notwendig. Am besten eigenen sich hierfür Karpfenruten mit ein Länge von 12ft (3,65m).

Durch die starke Strömung die hier oftmals vorherrscht sollte man Bleie ab 150g aufwärts verwenden. Das Ausbringen solcher Bleie erfordert eine Karpfenrute mit mindestens 3lbs (85gr.).

An einem kleinen Flüsschen reicht hingegen oft schon eine 10ft Rute (3,05m), da man weder weit raus, noch Steinpackung umgehen muss. Die kürzere Karpfenrute ist an solchen Gewässer jedoch sehr vom Vorteil, weil man mit ihr an den meist bewachsenen Ufern besser zurecht kommt. Hier reichen dann auch Karpfenruten mit 2lbs–3lbs (57gr-85gr) Wurfgewicht völlig aus.

Welche Karpfenrute für Futterraketen bzw. Spomb?

Man kann so weit entfernt angeln wie man will, aber wenn da kein Futter hinkommt, bringt dies relativ wenig. Aber was tun wenn man mit der Futterschaufel oder dem Boilierohr seinen Futterplatz nicht mehr erreicht?

Die Lösung ist simpler als man denkt. Mit so genannten Spombs oder Futterraketen ist es möglich sein Futter auch auf großen Distanz sehr genau zu platzieren. Diese Spombs oder Futterraketen befüllt man mit Futter und wirft sie mit einer Rute aus. Durch das Auftreffen der Futterrakete auf dem Wasser wird das Futter am Futterplatz entleert.

Um diese schweren mit Futter beladenen Spombs oder Futterraketen punktgenau ausbringen zu können benötigt ihr spezielle Ruten. Geeignet sind dafür spezielle Spombruten mit 4lbs–5lbs (110gr-145gr.) und einer Länge von meistens 12ft (3,65m).

Für extreme Distanzen können diese sogar als 13ft (4m) Karpfenrute verwendet werden. Wer nicht soviel ausgeben will und sich mit Distanzen bis 120 Meter begnügen kann, der sollte sich die Prologic C-Series Spod & Marker mal anschauen.

Derjenige der jedoch weitere Distanzen benötigt, dem kann ich die Fox Explorer Spod sehr empfehlen.

Fazit

Als Anfänger muss man nicht hunderte von Euros fürs Karpfenangeln ausgeben, da es auch schon für relativ wenig Geld gut funktionierendes Tackle gibt. Hier gilt jedoch Augen auf bei der Rutenwahl, da nicht alles günstige oder auch teure gut sein muss.

Wer öfters am Wasser ist und die Leidenschaft zum Karpfenangeln entdeckt hat, für den lohnt es sich etwas tiefer in die Tasche zu greifen und in etwas hochwertigerem zu investieren.

Denkt immer daran, die Rute ist der verlängerte Arm des Anglers. Doch auch auch die beste Karpfenrute alleine bringt nichts. Zu einer guten Karpfenausrüstung gehört auch noch eine passende Rolle und Schnur.